Bibelexegese: "und morsch wird sein markloses Gebein"
OSTEOPOROSE im Alten Testament
Wenn Sie einmal ein Stunde Zeit und Musse und eine Bibel mit Altem Testament zur Hand haben, empfehle ich Ihnen, sich in eine ruhige Ecke zu setzen und die 33 Verse des 33. Kapitels des Buches "Hiob" zu lesen. Noch besser: Sie fotokopieren sich diese Seite(n) und streichen die Stellen an, die Ihnen beim Lesen wichtig erscheinen.
Der Vers Hi 33,4 beispielsweise lautet: "Der Geist Gottes, der mich schuf, und der Odem des Allmächtigen, der mich belebt." Das liest man so daher, ohne sich allzuviel dabei zu denken, denn in unserem Bewusstsein sind solche Sätze längst "Allgemeinplätze" geworden, die ihren Reiz verloren haben. LEIDER.
Denn "der Geist Gottes", der den Menschen erschafft, wird im hebräischen Original RWCh-AL geschrieben. RWCh "ruach" aber ist eine der drei Seelenkräfte, die in der jüdischen Mystik unterschieden werden und die unbekannter Weise der christlichen Trinität entsprechen. Gemäss meinen Forschungsarbeiten ist mit RWCh "ruach" die "Lebenskraft" als solche gemeint, also das, wenn es erstmals beginnt, das Wesentliche von einem "Lebewesen" ausmacht. Wenn es zu Ende geht, geht es mit dem Lebewesen zu Ende und es stirbt. In der christlichen Trinität entspricht das dem "Sohn".
Und der "Odem des Allmächtigen", der diese Lebenskraft beständig erhält und neu belebt, wird im hebräischen Original NShMTh-ShDJ geschrieben und "nischmát schaddáj" ausgesprochen. Das geht auf den Grundbegriff NShMH "neschamah" zurück mit der Bedeutung "Geistseele", was dem "individuellen Bewusstsein" entspricht und in der christlichen Trinität dem "Heiligen Geist" - der aber bisher noch nicht über die Menschheit gekommen ist.
Die drite Seelenkraft, die im Vers Hi 33,4 nicht erwähnt wird, ist NPSh "nefesch", womit der Nährboden der Seele gemeint ist, konkret: Der Inhalt des Zwölffingerdarms. In der Trinität entspricht dies dem "Vater", das hebräische Wort dafür ist AB "av", was aber auch "Ernährer" oder "Lehrmeister" bedeutet - ganz im Sinne des Nährbodens.
Wer diese Zusammenhänge nicht kennt und somit auch sein Leben nicht danach ausrichtet, für den gelangt früher oder später, auf jeden Fall aber letztlich immer Vers Hi 33,21 zur verhängnisvollen Geltung:
"Es schwindet sein Fleisch zusehends,
und morsch wird sein markloses Gebein."
Der Satz enthält einen Entwicklungsprozess des Sterbens in drei Schritten:
(1) Das Gebein wird durch permanentes Fehlverhalten, das die Bibel als "sündig" bezeichnet, "marklos". Lesen Sie hierzu den vorangegangenen Beitrag über das "Olivenöl".
(2) Dadurch wird das "Gebein morsch", eine biblische Umschreibung dessen, was die Pathologie heute als "Osteoporose" bezeichnet.
(3) "Das Fleisch schwindet zusehends", das heisst, nachdem die Lebenskraft als Inbegriff des "Überlebens-Willens" keine Nahrung ("Nährboden", Vater) mehr erhält, die aerobe Atmung ("Odem des Allmächtigen") ermöglicht, und nachdem die hierfür angelegten Reservekräfte des Knochenmarks verbraucht wurden, frisst sie zunächst zur Generierung von "Brennmaterial" die Knochen auf und schliesslich und "erkennbar" (zusehends) das Fleisch.
Nachdem die "egoistische" Lebenskraft alles verzehrt hat, was noch als Brennmaterial verfügbar war, gibt sie den Kampf auf und stirbt - und mit ihr der betreffende Mensch, als fehlgeleiteter "Sünder", wohlgemerkt. Deshalb berührt Hi 33,21 ein TABU, den anaeroben Sterbeprozess.
Gibt es da keine Rettung? DOCH! In Hi 33,23 wird in verbrämter Weise erklärt, dass es eine Hilfe gibt, die dieses schreckliche Ende ("Verrecken wie ein Stück Vieh") jederzeit aufhalten und verhindern kann, sofern man das richtige Wissen erhält und danach lebt. Dann folgt Hi 33,25:
er kehrt in die Tage der Kindheit zurück."
Das Wort "Kindheit" geht auf hebräisch YLWMJM zurück und bedeutet richtigerweise "Jugendalter", was hier auch besser zutrifft. Denn die Regeneration des Knochens beispielsweise, die bei aerober Lebensweise jederzeit bis ins hohe Alter möglich ist, dauert ein halbes Jahr und ergibt die Knochen eines Neunzehnjährigen. DIE BETREFFENDE UMSTELLUNG IST JEDEN TAG MÖGLICH.